Ein Viereck ist eine Figur der ebenen Geometrie, nämlich ein Vieleck mit vier Ecken und vier Seiten. In der Mathematik definiert man (ebene) Vierecke als Polygone mit vier Ecken, und (daher auch) vier Kanten (oder Seiten).
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Das regelmäßige (oder reguläre) Viereck ist das Quadrat.
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Ein Viereck hat zwei Diagonalen. Liegen beide Diagonalen innerhalb des Vierecks, so ist das Viereck konvex (konvexes Viereck) - Bild 2, liegt genau eine Diagonale außerhalb, so hat das Viereck eine konkave Ecke (nicht-konvexes Viereck) - Bild 3.
Überhaupt ist das Viereck des "erste" Vieleck, das konkav sein kann. Bei einem überschlagenen (auch: verschränkten) Viereck liegen beide Diagonalen außerhalb des Vierecks
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Bild 4
Bild 5
Überschlagenes oder verschränktes Trapez:
Beim überschlagenen oder verschränkten Trapez sind nicht die gleichseitigen Enden der Grundseiten durch die übrigen Seiten verbunden, sondern die gegenüberliegenden. Diese Seiten überkreuzen sich also im Mittelpunkt des Trapezes - Bild 4 und 5. Man kann sich ein überschlagenes Trapez vorstellen als das Viereck, das aus den Grundseiten und den Diagonalen eines konvexen Trapezes gebildet wird. Die beiden Teilflächen sind einander ähnliche Dreiecke. Überschlagene Trapeze werden jedoch normalerweise nicht zu den (normalen oder „echten“) Trapezen gerechnet.
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Überschlagene Vierecke sind verallgemeinerte Polygone und werden normalerweise nicht zu den (normalen oder „echten“) Vierecken gerechnet. Gleiches gilt für entartete Vierecke, bei denen zwei oder mehr Eckpunkte zusammenfallen oder mehr als zwei Eckpunkte auf einer Geraden liegen.
BM1752
Spezielle Vierecke
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Ein Trapez ist ein Viereck mit mindestens zwei parallelen Seiten. Sind je zwei einander gegenüberliegende Seiten parallel, spricht man vom Parallelogramm. Ein Viereck, welches vier gleich große (Innen-)Winkel (90°, siehe rechter Winkel) hat, ist ein Rechteck. Beim Drachenviereck (Deltoid) stehen die Diagonalen senkrecht aufeinander, und eine Diagonale wird durch die andere halbiert. Dies ist gleichbedeutend damit, dass es zwei Paare benachbarter Seiten gibt, die jeweils gleich lang sind. Bei vier gleich langen Seiten spricht man von einer Raute (Rhombus). Ein Quadrat hat vier gleich lange Seiten und auch vier gleich große (Innen-)Winkel (90°). Bei einem Sehnenviereck sind die vier Seiten Sehnen des Umkreises. Sind die vier Seiten Tangenten eines Inkreises, so spricht man von einem Tangentenviereck.
BM1753
Bild 1
Bild 2
Verschränktes Viereck
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Drei Punkte A, B und C, die nicht auf ein und derselben Geraden liegen, können nur auf eine Weise durch drei Strecken miteinander verbunden werden. (Bild 1)
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um vier Punkte A, B, C und D, die nicht auf ein und derselben Geraden liegen, durch vier Strecken miteinander zu vebinden. Wie viel Möglichkeiten gibt es? (Wir fangen immer bei A an!) (Bild 2)
Lösung BM1753
Bild 3: ABC wäre eine Startmöglichkeit
Bild 4: Aber ABCA geht nicht, denn ein Viereck muss einen geschlossenen Streckenzug haben. Uns fehlt aber noch Punkt D.
Bild 5
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Theoretisch gibt es 6 Möglichkeiten, wenn man bei A beginnt und danach die übrigen 3 Punkte verbindet und dann wieder bei A endet.
1.) ABCDA
2.) ABDCA
3.) ACBDA
4.) ACDBA
5.) ADBCA
6.) ADCBA
Allerdings ist 1. und 6. das gleiche Viereck. Der Streckenzug verläuft lediglich in die andere (entgegengesetzte) Richtung.
Das Gleiche gilt für das Viereck 2 und 4.
Ebenso gilt das für das Viereck 3 und 5.
Es gibt also insgesamt 3 verschiedene Möglichkeiten, um vier Punkte mit vier Linien zu verbinden. (Bild 6 - 8)
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Bild 6
Bild 7
Bild 8
BM1754
Bild 1
Viereck
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Definition: Unter einem Viereck versteht man eine Punktmenge mit folgenden Eigenschaften:
Von den Punkten , , und liegen je drei nicht auf ein und derselben Geraden.
Der Punktmenge gehören genau die Punkte der Strecken , , und an. Diese Strecken heißen die Seiten des Vierecks.
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Die Strecken und heißen Diagonalen des Vierecks ABCD.
Ein Viereck, in dem die beiden Diagonalen innerhalb der Vierecksfläche liegen, heißt konvex.
Je zwei Seiten eines (konvexen) Vierecks, die keinen gemeinsamen Eckpunkt haben, nennen wir Gegenseiten.
Je zwei Seiten mit einem gemeinsamen Eckpunkt heißen benachbart.
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Bild 2: Viereck mit den Winkeln Alpha (α), Beta (β), Gamma (γ) und Delta (δ)
Bild 3: Außenwinkel am Viereck
Wie bei den Dreiecken unterscheiden wir auch bei den Vierecken Innenwinkel und Außenwinkel. Je zwei Innenwinkel eines Vierecks, deren Scheitel Endpunkte ein und derselben Diagonalen sind, heißen Gegenwinkel.
Je zwei Innenwinkel eines Vierecks, deren Scheitel Endpunkte ein und derselben Seite sind, heißen benachbart.
Die Seiten, Diagonalen und Innenwinkel eines Vierecks sowie die Winkel, die von je zwei Seiten und eines Diagonalen mit einem gemeinsamen Eckpunkt bestimmt werden, nennt man die Stücke eines Vierecks.
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Ein Vieeck hat zwei Diagonalen.
Eine Diagonale zerlegt das Viereck in zwei Dreiecke.
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Ein Vieeck lässt sich aus fünf geeigneten Stücken konstruieren: Für die Konstruktion des ersten Teildreiecks braucht man drei geeignete Stücke. (sss, sws, wsw oder ssw). Für die Konstruktion des zweiten Teildreiecks braucht man dann nur noch zwei geeignete Stücke, denn die Diagonal des Vierecks ist schon durch das erste Teildreieck bekannt.
Unter den fünf gegebenen Stücken muss also mindesten eine Seite oder Diagonale sein.
BM1755
Bild 1: konkav = nach innen gewölbt
Bild 2: konvex = nach außen gewölbt
Bild 3: Eselsbrücke: Der Podex ist konvex. (Podex = Po)
Bild 4: verschiedene Linsenarten
Bild 5: bikonvexe Linse
Bild 6: Glaszylinder mit einer konvexen Fläche (links) und einer mit einer konkaven Fläche (rechts)
Bild 7: Der Stirnspiegel hat eine konkave Fläche (Konkavität) - er ist ein Hohlspiegel
Bild 8: konvexer Spiegel (Konvexspiegel) im Straßenverkehr
konkav
konvex
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gerade
gekrümmt
Krümmung
Bogen (Pl. Bögen)
gebogen
biegen - bog - hat gebogen
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Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Linsen. Die wichtigste Unterscheidung ist die zwischen Sammellinsen (konvexen Linsen) und Zerstreuungslinsen (konkaven Linsen)
Sammellinsen oder konvexe Linsen sind in der Mitte, im Bereich der Optischen Achse, dicker als am Rand
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bikonvex
plankonvex
konkavkonvex
konvexkonkav
Konvexität
Konvexlinse
Konvexspiegel
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konkav (Synonym: vertieft)
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Zerstreuungslinsen oder konkave Linsen sind am Rand dicker als in der Mitte.
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bikonkav
plankonkav
konkavkonvex
konvexkonkav
Konkavität
Konkavspiegel
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Eselsbrücke:
War die Tochter brav, bleibt der Bauch konkav. (nicht schwanger)
Hatte die Tochter Sex, so wird der Bauch konvex. (schwanger)
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Bild 9: verschiedene Linsenarten
Benenne die verschiedenen Linsenarte in Bild 9!
Lösung BM1755
1.) bikonvex
2.) bikokav
3.) konvexkonkav
4.) plankonkav
5.) plankonvex
6.) konvexkonkav
7.) konvexkonkav
BM1756
Bild 1:
Innenwinkel im Viereck
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SATZ:
Die Summe der Innenwinkel in einem Viereck beträgt 360 Grad.
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Beweise diesen Satz!
Lösung BM1756
Bild 2
Wie wählen ein beliebiges Viereck
Die Diagonale zerlegt das Vieeck in die Dreiecke und .
Die Summe der Innenwinkel jedes der beiden Dreiecke beträgt 180°.
Die Winkel der beiden Dreiecke bilden zusammen die Innenwinkel des Vierecks.
Ihre Summe beträt also .
w.z.b.w.
BM1757
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Bild 7
Trapeze
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Definition:
Jedes konvexe Viereck mit einem Paar zueinander paralleler Geraden heißt Trapez.
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Besitzt ein Trapez genau ein Paar zueinander paralleler Gegenseiten, so heißen sie seine Grundseiten.
Die beiden anderen (nicht parallelen) Gegenseiten werden Schenkel des Trapezes genannt.
Die Verbindungsstrecke der Mittelpunkte der Schenkel heißen Mittellinie im Trapez.
Das Lot von einem Eckpunkt auf die gegenüberliegende Grundseite nennt man Höhe im Trapez.
Das Lot von einem Eckpunkt auf die gegenüberliegende Grundseite oder deren Verlängerung nennt man Höhe im Trapez. Ihre Länge ist gleich dem Abstand diese Eckpunktes von der gegenüberliegenden Seite.
BM1758
Bild 1: Aus den gegebenen Seiten a, b, c und d soll ein Trapez konstruiert werden.
Gegeben sind die 4 Seiten eines Trapezes.
Gegeben sind die vier Seitenlängen eines Trapezes.
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a = 7 cm
b = 4,5 cm
c = 2,5 cm
d = 3 cm
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Wie kann man das Trapez konstruieren?
(Beginne mit der Seite a!)
1. Lösung BM1758
Bild 2
Das Ergebnis soll also so ähnlich wie in Bild 2 aussehen.
Im Gegensatz zu Dreiecken, wo der Eckpunkt A der Seite a gegenüberliegt, werden bei Vierecken, also auch beim Trapez, die Seiten und Eckpunkt üblicherweise so bezeichnet, dass die jeweilige Seite bei dem entsprechenden Punkt beginnt: also Seite a beginnt bei Punkt A, Seite b beginnt bei Punkt B usw.
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Hast Du eine Idee, wie man das Trapez mit vier gegebenen Seiten konstruieren kann?
2. Lösung BM1758
Bild 3
Die Grundidee bei der Konstruktion ist, dass man zuerst ein Dreieck konstruiert: mit den Seiten d, e und einem Teil der Basislinie a.
Dabei ist die Seite e genauso lang wie die Seite b.
Und der Teil der Basislinie a ist so lang, dass rechts neben dem Dreieck ein Parallelogramm entsteht.
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Bild 4
Bei diesem Parallelogramm (rechts vom Dreieck) sind die obere und untere Seite parallel und gleich lang: oben ist die Seite c und unten ein Teil der Seite a mit der Länge von c.
Bei dem Parallelogramm sind die rechte und die linke Seite parallel und gleich lang: .
Den Schnittpunkt von e mit a bezeichnen wir mit E.
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Bild 5
Die Strecke bezeichnen wir mit f. Und die Strecke mit .
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Wenn wir jetzt wüssten wie lang f ist dann hätten wir drei Seiten um das Dreieck AED eindeutig zeichnen zu können.
Wie lang ist f?
3. Lösung BM1758
Bild 6:
also: . Die Länge von und ist bekannt. Also können wir auch die Länge von f mit Zirkel und Lineal konstruieren.
Und schon haben wir drei Seiten, um das Dreieck zu konstruieren.
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Wie gehen wir dazu vor?
4. Lösung BM1758
Bild 7
Für die Konstruktion benötigen wir ein Lineal und einen Zirkel.
Wir zeichnen die Grundlinie a (= Strecke )
Dann tragen wir mit dem Zirkel von B aus die Strecke c ab: Dazu schlagen wir mit unserem Zirkel um den Punkt B einen Kreisbogen mit dem Radius c (2,5 cm; grün). Der Schnittpunkt des Kreisbogens mit a gibt und den Punkt E.
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Bild 8
Um A schlagen wir einen Kreisbogen mit dem Radius d (blau).
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Bild 9
Um E schlagen wir einen Kreisbogen mit dem Radius c (rot).
Der Schnittpunkt des roten und des blauen Kreisbogens gibt uns den Punkt D.
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Bild 10
Und schon haben wir das Dreieck .
Jetzt fehlt nur noch das Parallelogramm und fertig ist das Trapez.
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Wie geht es weiter?
5. Lösung BM1758
Bild 11
Um D schlagen wir einen Kreisbogen mit dem Radius c (grün).
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Bild 12
Um B schlagen wir einen Kreisbogen mit dem Radius b (rot).
Der Schnittpunkt dieser beiden Kreisbögen (rot und grün) gibt uns den Punkt C.
Der Schnittpunkt der Kreisbögen um D und B ergibt C.
Gegeben sind 3 Seiten a, b und c. Daraus soll ein Dreieck konstruiert werden.
Ist das in jedem Fall möglich? In welchen Fällen ist es nicht möglich aus drei gegebenen Seiten ein Dreieck zu konstruieren?
1. Lösung BM1759
Bild 2
Man kann nich in jedem Fall aus drei gegebenen Seiten a, b und c ein Dreieck konstruieren.
Wir erinnern uns an die Dreiecksungleichung. - (s. Übung BM1680 in Lektion 084b)
In Worten: Der Abstand von A nach B ist stets höchstens so groß wie der Abstand von A nach C und von C nach B zusammen, oder um es populär auszudrücken: „Der direkte Weg ist immer der kürzeste.“
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Wenn also für drei gegebene Seiten a, b und c gilt, dass größer ist als , dann kann man mit diesen Seiten kein Dreieck konstruieren.
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Und wie ist es, wenn man die drei gegebenen Seiten beliebig anordnen darf?
Die Sache sieht auch nicht anders sieht aus, wenn man die drei gegebenen Seiten beliebig anordnen darf, denn das ergibt nur eine spiegelverkehrte Figur, aus der man immer noch nicht ein Dreieck konstruieren kann.
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Wir können also ganz allgemein sagen:
Um ein Dreieck konstruieren zu können darf keine Seite länger sein, als die Summe der anderen beiden Seiten.
BM1760
In einem Trapez beträgt die Winkelsumme so wie in jedem anderen Viereck 360°.
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Bild 1
SATZ:
Die Innenwinkel eines Trapezes, die ein und demselben Schenkel anliegen, betragen zusammen 180°.
(Als Schenkel werden die nicht parallelen Seiten bezeichnet.)
Alternativ könnte man auch den Beweis folgendermaßen führen:
In einem Trapez verlaufen zwei gegenüberliegende Seiten parallel zueinander (Seiten a und c).
Wir zeichnen an einer beliebigen Stelle eine Senkrechte (= Normale) auf die Seite a bzw. Seite c. Dadurch entstehen zwei neue Vierecke, deren Winkelsumme jeweils wieder 360° beträgt.
Wenn wir das linke Viereck betrachten, dann können wir sagen: Alle vier Winkel müssen 360° betragen. Zwei davon sind rechte Winkel (90°), also:
2.) Bei der Spiegelung an ist also das Bild von . Und ist das Bild von . Demnach sind die Winkel und kongruent. Da sie außerdem als entgegengesetzt liegende Winkel an geschnittenen Parallelen zusammen 180° betragen, ist jeder von ihnen ein rechter.
3.) Aus der Kongruenz der Stufenwinkel und an den geschnittenen Geraden und folgt der Parallelität der Geraden und . Entsprechend ergibt sich die Parallelität der Geraden und .
Für können wir wegen auch oder noch kürzer schreiben.
Für dürfen wir wegen auch schreiben.
Nun dividieren wir auf beiden Seiten durch zwei, um auf der linken Seite das m zu isolieren und erhalten
.
Genau so, wie in der 1. Lösung dargestellt.
BM1763
Gleichschenkliges und symmetrisches Trapez
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Sind in einem Trapez die Schenkel gleich lang, so heißt es gleichschenklig. Gleichschenklige Trapeze sind achsensymmetrisch.
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In Lehrbüchern finden sich mehrere Varianten zur Charakterisierung eines gleichschenkligen Trapezes, insbesondere:
1.) Ein Trapez heißt gleichschenklig, wenn die beiden Seiten, die nicht Grundseiten sind, gleich lang sind.
2.) Ein Trapez heißt gleichschenklig, wenn die beiden Innenwinkel an einer der parallelen Seiten gleich groß sind.
3.) Ein Trapez heißt gleichschenklig, wenn es eine zu einer Seite senkrechte Symmetrieachse besitzt.
Die erste Charakterisierung schließt formal auch Parallelogramme mit ein, die aber manchmal – wenn auch nicht ausdrücklich – ausgeschlossen werden. Die letzten beiden Charakterisierungen sind gleichwertig und in diesem Fall wird das gleichschenklige Trapez wegen der Achsensymmetrie auch symmetrisches Trapez genannt. Daher sind die Innenwinkel an beiden parallelen Seiten jeweils gleich groß. Die beiden Diagonalen sind im symmetrischen Trapez gleich lang.
Die Eckpunkte eines symmetrischen Trapezes liegen auf einem Kreis k, dem Umkreis des Trapezes. Das Trapez ist somit ein Sehnenviereck dieses Kreises. Der Umkreismittelpunkt ist der Schnittpunkt der Mittelsenkrechten der Seiten des Trapezes.
Gleichschenklig heißt ein Trapez mit genau einem Paar paralleler Gegenseiten, dessen Schenkel gleich lang sind. (Bild 1)
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Die Diagonalen des gleichschenkligen Trapezes sind gleich lang. Sie schneiden einander auf der Symmetrieachse. (Bild 2)
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SATZ:
In jedem gleichschenkligen Trapez sind die Winkel, die ein und derselben Grundseite anliegen, kongruent.
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Beweis:
Wir wählen ein beliebiges gleichschenkliges Trapez , dessen Grundseite größer als die Grundseite sei. Die Fußpunkte der Lote von und auf die Seite bezeichnen wir mit bzw. . (Bild 3)
Dann sind die Dreiecke und nach dem Kongruenzsatz (ssw) kongruent. Damit ergibt sich die Kongruenz der Winkel und .
Die Kongruenz der Winkel und folgt aus der Kongruenz der Winkel und .
Ein Parallelogramm (von griech. paralleló-grammos „von zwei Parallelenpaaren begrenzt“) oder Rhomboid (rautenähnlich) ist ein konvexes ebenes Viereck, bei dem gegenüberliegende Seiten parallel sind.
Parallelogramme sind spezielle Trapeze.
Rechteck und Quadrat sind Spezialfälle des Parallelogramms.
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Eigenschaften:
Ein nicht ausgeartetes Viereck ist ein Parallelogramm genau dann, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
Gegenüberliegende Seiten sind gleich lang und keine zwei gegenüberliegende Seiten schneiden sich (kein überschlagenes Viereck, sogenanntes Antiparallelogramm).
Gegenüberliegende Winkel sind gleich groß.
Je zwei benachbarte Winkel ergeben zusammen 180°.
Die Diagonalen halbieren einander.
Es ist punktsymmetrisch (zweizählig drehsymmetrisch).
Für jedes Parallelogramm gilt:
Jede Diagonale teilt es in zwei gleichsinnig kongruente Dreiecke.
Das Zentrum der Symmetrie ist der Schnittpunkt der Diagonalen.
Alle Parallelogramme, die mindestens eine Symmetrieachse besitzen, sind entweder Rechtecke oder Rauten.
BM1766
Parallelogramm
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DEFINITION: Jedes Viereck mit zwei Paaren paralleler Gegenseiten heißt Parallelogramm.
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Demnach ist das Parallelogramm ein Trapez, aber nicht umgekehrt jedes Trapes ein Parallleogramm.
Stelle diese Beziehung in einem Mengendiagramm dar!
Die Definition des Parallelogramms ist, dass die gegenüberliegenden Seiten parallel zueinander sind.
Wir können also die grüne Diagonale al Gerade betrachten, die zwei Parallelen (a und c schneidet).
Folglich haben wir zwei Wechselwinkel (roter Winkel und grüner Winkel), wegen der Wechselwinkel an geschnittenen Parallelen.
Die beiden Dreiecke haben eine gemeinsame Seite (die grüne Diagonale).
Außerdem sind in beiden Dreiecken je zwei Winkel kongruent.
Nach dem Kongruenzsatz (sws) sind also beide Dreiecke kongruent.
Auch die Umkehrung des obigen Satzes (Wenn ein konvexes Viereck ein Parallelogramm ist, dann sind in diesem Viereck jeweils die Gegenseiten gleich lang.) gilt.
Formuliere sie!
3. Lösung BM1767
Wenn in einem konvexen Viereck jeweils die Gegenseiten gleich lang sind, dann ist es ein Parallelogramm.
BM1768
Der Schnittpunkt der Diagonalen eines Parallelogramms heißt der Mittelpunkt des Parallelogramms.
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Bild 1
SATZ: Wenn ein konvexes Viereck ein Parallelogramm ist, dann halbieren die Diagonalen einander.
Verständnistest: Warum sind die Dreiecke und kongruent?
Die Dreiecke und sind NICHT kongruent. Aus etwas extremeren Zeichnungen eines Parallelogramms ist das sofort ersichtlich. In Bild 3 ist deutlich, dass die sehr kurze Strecke b nur im Dreieck vorhanden ist, nicht jedoch im Dreieck .
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Das war ein Druckfehler. Es muss heißen: Die Dreiecke und sind kongruent.
Kannst du das detailliert darlegen warum das zutrifft?
Dafür drehen wir die Argumentationsschritte aus Übung BM1768 um und beginnen von hinten. Wir müssen aber überprüfen, ob jeder einzelne Schritt auch in umgekehrter Richtung logisch ist.
1.) (Die Diagonalen halbieren einander - laut Bedingung.)
2.) (Die Diagonalen halbieren einander - laut Bedingung.)
3.) (Scheitelwinkel)
4.) Daraus folgt (Kongruenzsatz (sws) )
5.) (einander zugehörige Teile von kongruenten Dreiecken - laut 4.))
6.) Analoge Argumentationskette wie 1. bis 4. für die Dreiecke und (einfach um 90° gedreht)
7.) (einander zugehörige Teile von kongruenten Dreiecken - laut 6.))
8.) Die Bedingungen für ein Parallelogramm („jeweils gleich lange gegenüberliegende Seiten“) sind mit (s. 5.) und (s. 7.) erfüllt.
Eine Raute ist ein ebenes Viereck mit vier gleich langen Seiten. Gegenüberliegende Seiten sind parallel und gegenüberliegende Winkel gleich groß.
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Neben „Raute“ werden auch die Ausdrücke „Rhombus“ (Plural: Rhomben) und „Karo“ verwendet (z. B. „Karomuster“ für ein Webmuster bei Textilien).
Die Raute ist eine Spezialform des Parallelogramms. Ein Spezialfall der Raute wiederum ist das Quadrat,
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Eine Raute ist ein ebenes Viereck mit vier gleich langen Seiten (gleichseitiges Viereck). Alternativ lässt sie sich auch als orthodiagonales Parallelogramm definieren.
Weitere Eigenschaften der Raute, von denen wir in den folgenden Übungen einige beweisen werden, sind:
1.) Die Raute ist konvex.
2.) Gegenüberliegende Seiten sind parallel.
3.) Die beiden Diagonalen sind Symmetrieachsen.
4.) Die Diagonalen stehen senkrecht aufeinander und halbieren einander.
5.) Gegenüberliegende Winkel sind gleich groß, benachbarte Winkel supplementär (d. h., ihre Summe ist 180°).
6.) Jeder Winkel wird durch eine Diagonale halbiert.
7.) Jede Raute besitzt einen Inkreis, aber nur die rechtwinkelige (also das Quadrat) auch einen Umkreis.
BM1773
Beweise folgende Aussage:
Ein beliebiger Rhombus besitzt zwei Spiegelungsachsen, das sind seine beiden Diagonalen.
Zeichnet man in die Raute die Diagonale oder , dann entstehen nach dem Kongruenzsatz (sss) jeweils zwei kongruente gleichschenklige Dreiecke. (Bild 1 und 2)
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Jede Diagonale zerlegt die Raute in zwei kongruente gleichschenklige Dreiecke.
Das ergibt sich a) aus dem Kongruenzsatz (sss)
oder b) aus dem Kongruenzsatz (sws), wobei die Seiten die beiden Außenseiten sind, die jeweils die Länge haben und der zwischen ihnen liegende Winkel mit dem gegenüberliegende Winkel kongruent ist: und ).
Also:
BM1774
Beweise, dass bei einer Raute die Diagonalen senkrecht aufeinander stehen und einander halbieren!
Lösung BM1774
Bild 1
Beweis: oder
1.) und
2.)
3.) Eine Raute ist ein spezielles Parallelogramm, hat also alle Eigenschaften eines Parallelogramms (und noch einige mehr). Wir hatten bereits weiter oben (Übung BM1768) bewiesen: „Wenn ein konvexes Viereck ein Parallelogramm ist, dann halbieren die Diagonalen einander.“ Folglich trifft das auch für die Raute zu.
4.) Damit hätten wir schon mal bewiesen, dass die Diagonalen einander halbieren.
5.) (das folgern wir aus 4.)
6.) (das folget auch aus 4.)
7.) aus 5. folgt (Kongruenzsatz sss)
8.) und sind Nebenwinkel. Und da sie kongruente sind - schließlich sind es zugehörige Winkel in kongruenten Dreiecken - haben sie die gleiche Größe.
9.) Zwei Nebenwinkel ergeben zusammen 180°. Wenn sie beide die gleiche Größe haben, dann können sie nur 90° groß sein.
Damit haben wir nun auch bewiesen, dass sie senkrecht aufeinander stehen.
w.z.b.w.
BM1775
Beweise, dass in einer Raute jeder Winkel durch eine Diagonale halbiert wird!
Lösung BM1775
Bild 1
In Übung BM1774 hatten wir bereits bewiesen, dass bei einer Raute die Diagonalen senkrecht aufeinander stehen und dass die Dreiecke und kongruent sind.
Folglich sind auch die Winkel und gleich groß.
w.z.b.w.
BM1776
Nach welcher Formel berechnet man den Umfang U einer Raute mit der Kantenlänge a?
Jede Raute besitzt einen Inkreis, aber nur die rechtwinkelige (also das Quadrat) auch einen Umkreis.
Der Mittelpunkt des Inkreises bzw. des Umkreises liegt im Schnittpunkt der Diagonalen.
Bild 1: Raute mit Inkreis (grün). Die Raute hat keinen Umkreis (rot). Der dargestellt rote Kreis berührt die Raute nur an zwei statt an allen vier Eckpunkten, ist folglich also kein Umkreis.
Bild 2: Quadrat mit Innenkreis (grün) und Umkreis (rot).
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In der ebenen Geometrie ist ein Umkreis ein Kreis, der durch alle Eckpunkte eines Polygons (Vielecks) geht. Nicht für jedes Polygon existiert ein solcher Umkreis.
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Der Inkreis eines Polygons (Vielecks) ist der Kreis, der alle Seiten des Polygons in ihrem Inneren berührt (das heißt, er berührt die Strecken zwischen den Eckpunkten und nicht ihre Verlängerungen).
In der Geometrie ist ein Rechteck (ein Orthogon) ein ebenes Viereck, dessen Innenwinkel alle rechte Winkel sind. Es ist ein Spezialfall des Parallelogramms (gleichwinkeliges Parallelogramm) und damit auch des Trapezes. Ein Sonderfall des Rechtecks ist das Quadrat, bei dem alle Seiten gleich lang sind (gleichseitiges Rechteck).
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Eigenschaften:
Für jedes Rechteck gilt:
1.) Die Winkelsumme beträgt 360°.
2.) Gegenüberliegende Seiten sind gleich lang und parallel.
3.) Die beiden Diagonalen sind gleich lang und halbieren einander.
4.) Es besitzt einen Umkreis und ist daher ein Sehnenviereck. Umkreismittelpunkt ist der Schnittpunkt der Diagonalen.
5.) Es ist achsensymmetrisch bezüglich der Mittelsenkrechten (Seitensymmetralen) der Rechtecksseiten. Die beiden Symmetrieachsen stehen also senkrecht aufeinander.
6.) Es ist punktsymmetrisch (zweizählig symmetrisch) bezüglich des Diagonalenschnittpunkts.
(Es wird davon ausgegangen, dass alle Seiten länger als 0 sind.)
BM1779
Rechteck
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Definition: Jedes Parallelogramm mit einem rechten Winkel heißt Rechteck.
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SATZ: Wenn ein Parallelogramm ein Rechteck ist, dann sind die Gegenseiten gleich lang.
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Beweise den Satz!
1. Lösung BM1779
In Übung BM1767 hatten wir bereits folgenden Satz bewiesen: Wenn ein konvexes Viereck ein Parallelogramm ist, dann sind in diesem Viereck jeweils die Gegenseiten gleich lang.
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Das hilft Dir vielleicht weiter den Beweis selbständig zu führen.
2. Winkel: (Wechselwinkel an geschnittenen Parallelen a und c)
Das ist falsch. Wir haben zwar die Parallelen a und c, aber die Winkel und haben nicht einen gemeinsamen Schenkel mit den Parallelen. Es genügt nicht, dass der Scheitelpunkt auf den Parallelen liegt. Es muss richtig lauten.
2. Winkel: (Wechselwinkel an geschnittenen Parallelen b und d)
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Hier noch mal der ganze Beweis:
Wir teilen das Rechteck mit der Diagonalen e in zwei Dreieck ABC und ACD.
Diese Dreiecke sind kongruent - Kongruenzsatz (wsw).
1. Winkel: (Wechselwinkel an den geschnittenen Parallelen a und c)
Seite: Diagonale e. Sie ist eine gemeinsame Seite der beiden Dreiecke.
2. Winkel: (Wechselwinkel an geschnittenen Parallelen a und c)
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Da die Dreieck ABC und ACD kongruent sind, sind sie in allen einander entsprechenden Seitenlängen und Winkeln identisch. Also sind die Seiten a und c gleich lang. Ebenso sind die Seiten b und d gleichlang.
w.z.b.w.
BM1780
SATZ: Wenn ein Parallelogramm ein Rechteck ist, dann sind die beiden Diagonalen gleich lang und halbieren einander.
Jedes Parallelogramm mit einem rechten Winkel und einem Paar gleich langer benachbarte Seiten heißt Quadrat.
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Jedes Quadrat ist also sowohl ein Rechteck als auch eine Raute.
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In der Geometrie ist ein Quadrat ein spezielles Polygon, nämlich ein ebenes, konvexes und regelmäßiges Viereck. Das Quadrat ist ein Sonderfall des Parallelogramms, des Trapezes, des Rechtecks und der Raute. Für die Konstruktion eines Quadrats genügt eine Angabe, z. B. der Länge der Seite oder der Diagonale.
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Eigenschaften:
Für das Quadrat gilt:
Die vier Seiten sind gleich lang – es ist gleichseitig.
Die vier (Innen-)Winkel sind gleich – es ist gleichwinklig (alle Winkel 90°).
Es hat vier Symmetrieachsen: die beiden Seitensymmetralen (Mittelsenkrechten) und die beiden Diagonalen.
Es ist 4-zählig drehsymmetrisch und daher auch punktsymmetrisch.
Die beiden Diagonalen sind gleich lang, halbieren einander und stehen aufeinander senkrecht.
Der Schnittpunkt der Diagonalen ist Umkreis- und Inkreismittelpunkt – das Quadrat ist sowohl Sehnen- als auch Tangentenviereck.
Der Flächeninhalt des Umkreises ist doppelt so groß wie der des Inkreises.
BM1782
Gegeben ist die Diagonale eines Quadrates.
Wie konstruiert man damit das Quadrat?
1. Lösung BM1782
Erkläre die Konstruktionsschritte an Hand des animierten Bildes!
Auf der Diagonale wird die Mittelsenkrechte errichtet. Der so gefundene Schnittpunkt der Diagonalen dient als Mittelpunkt für einen Kreis mit dem Radius der halben Diagonalen.
Der Schnittpunkt des Kreise mit der Diagonalen gibt uns zwei gegenüberliegende Ecken des gesuchten Quadrates.
Der Schnittpunkt des Kreise mit der Mittelsenkrechten gibt uns die zwei restlichen gegenüberliegende Ecken des gesuchten Quadrates.
Der Kreis ist identisch mit dem Umkreis des Quadrates.
Ein Drachenviereck (auch: Deltoid) ist ein ebenes Viereck,
bei dem eine Diagonale Symmetrieachse ist,
oder (äquivalent)
das zwei Paare gleich langer benachbarter Seiten und besitzt.
Oft wird nur die konvexe Form des Deltoids als Drachenviereck bezeichnet und die nicht-konvexe Form als Pfeilviereck. (Die Bezeichnung „Drachenviereck“ verweist auf die Form vieler Flugdrachen.)
Eine Verallgemeinerung des Drachenvierecks ist der schiefe (schräge) Drachen, bei dem nur verlangt wird, dass eine Diagonale durch die andere halbiert wird. Das Deltoid ist dann ein gerader Drachen.
Archivo:Deutsch Drachenviereck 2018-01-24 10.svgBild 2: Drachenviereck (kongruente Teildreiecke zu beiden Seiten der Symmetrieachse); Def.: Ein Drachenviereck ist ein Viereck, bei dem eine Diagonale Symmetrieachse ist.
Eigenschaften des Drachenvierecks:
Für jedes Deltoid gilt mit den Bezeichnungen aus der Grafik:
Die Diagonalen stehen senkrecht aufeinander (sie sind orthogonal: Das Deltoid ist ein orthodiagonales Viereck).
Die Diagonale , die die Symmetrieachse ist, halbiert die andere Diagonale .
Die einander gegenüberliegenden Winkel in den Eckpunkten und sind gleich groß.
Die Diagonale durch die Eckpunkte und halbiert in diesen die Winkel.
Für jedes konvexe Deltoid gilt:
Es hat einen Inkreis und ist daher ein Tangentenviereck.
Es ist ein Sehnenviereck, wenn die beiden gleichen Eckwinkel (in und ) rechte Winkel sind.
Die Diagonale ist Symmetrieachse und halbiert die Diagonale . Sie teilt das Viereck in zwei kongruente spiegelsymmetrische Dreiecke ( und ).
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Die Diagonale teilt das Viereck in zwei gleichschenklige Dreiecke ( und ). Die Innenwinkel bei und bei sind gleich groß.
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Die Winkel bei und bei werden von der Diagonale halbiert.
Da die eine Diagonale - als Symmetrieachse des Drachenvierecks - bereits die Winkelhalbierende für zwei gegenüberliegende Winkel darstellt, muss nur noch für einen dritten Winkel eine Winkelhalbierende konstruiert werden (rot). Die blaue Winkelhalbierende hätte man auch weglassen können.
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Bild 4: Inkreis
Der Mittelpunkt des Inkreises liegt auf der Symmetrieachse.
Am Drachenviereck lässt sich nur im Ausnahmefall ein Umkreis konstruieren.
Um den Umkreis zu erhalten, müssen die Mittelsenkrechten des Drachenvierecks konstruiert werden. Nur wenn sich diese in einem Punkt schneiden hat man den Mittelpunkt für einen Umkreis.
Archivo:Deltoid.svgBild 10: Inkreis und Umkreis am konvexen und konkaven Drachenviereck
Wenn die beiden Winkel, welche nicht an der Symmetrieachse liegen, jeweils rechte Winkel sind, dann gibt es einen Umkreis.
In Bild 1 sind das der Winkel rechts und links im Bild.
Das rechte halbe Drachenviereck - auf der rechten Seite der Symmetrieachse - ist also ein rechtwinkliges Dreieck. Das linke halbe Drachenviereck - auf der linken Seite der Symmetrieachse - ist ebenfalls ein rechtwinkliges Dreieck.
Ansonsten hat das Drachenviereck keinen Umkreis. Ein Umkreis ist also nur ein Spezialfall. Im Allgemeinen hat das Drachenviereck keine Umkreis. Dagegen hat es immer einen Inkreis.
Der Mittelpunkt eines Umkreises muss auf der Symmetrieachse liegen.
BM1788
SATZ: In jedem Drachenviereck stehen die Diagonalen senkrecht aufeinander.
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Beweise diesen Satz!
Lösung BM1788
Ein Drachenviereck besteht aus zwei kongruenten Dreiecken. (Def. des Drachenvierecks: eine Diagonale ist Symmetrieachse)
Deshalb ist D das Bild von B nach der (senkrechten) Spiegelung an der Symmetrieachse (der Diagonalen e).
Die Verbindungslinie (Diagonale f) zwischen Bildpunkt (D) und Originalpunkt (B) steht senkrecht auf der Spiegelachse (Diagonale e)
w.z.b.w.
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Man kann den Beweis auch anders angehen:
Die Dreiecke ABE und ADE sind konkruent (Kongruenzsatz sws: gemeinsame Seite AE; der Winkel BAD wird durch die Symmetrieachse genau halbiert; die Seite AB ist so lang wie AD)
Wegen der kongruenten Dreieck sind auch die Winkel AEB und AED kongruent. Da sie gleichzeitig Nebenwinkel sind, sind sie genau 90° große. Die Gerade BD steht also rechtwinklig auf AC.
w.z.b.w.
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Oder man könnte diesen Beweis noch anders führen:
Die Diagonale f teilt das Drachenviereck in zwei gleichschenklige Dreiecke.
Im weiteren Verlauf wollen wir uns nur das gleichschenklige Dreieck ABD anschauen. Wenn wir in diesem Dreieck die Mittelsenkrechte auf BD errichten, dann teilt diese den Winkel BAD genau zur Hälfte, fällt also mit der Diagonalen AC zusammen. Und die Mittelsenkrechte AE steht genau senkrecht auf BD.
Die Raute ist allgemeiner ein Drachenviereck mit paarweise parallelen Seiten. Eine Raute mit einem rechten Winkel ist schon ein Quadrat. Um eine Raute zu konstruieren, sind zwei Bestimmungsstücke (z. B. die Seitenlänge und ein Winkel) notwendig.
Zum Stern („Rautenstern“) schließen sich nur Rhomben, deren Zentriwinkel (also der Winkel in der Spitze, in der man sie aneinanderlegt) gleich mit einer natürlichen Zahl ist. Sie bilden dann einen -zackigen Stern.
Ein Trapez heißt rechtwinklig (oder auch orthogonal), wenn es mindestens einen rechten Innenwinkel besitzt. Da in einem Trapez alle Winkel an einer der parallelen Grundseiten anliegen, muss ein rechtwinkliges Trapez immer mindestens zwei rechte Winkel besitzen, die nebeneinander liegen. Ein Rechteck ist der Spezialfall eines rechtwinkligen Trapezes; es besitzt sogar vier rechte Innenwinkel.
BM1794
Ein Tangentenviereck ABCD mit Inkreis k
Tangentenviereck
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Ein Tangentenviereck ist ein Viereck, dessen Seiten Tangenten eines Kreises sind. Diesen Kreis nennt man den Inkreis des Tangentenvierecks.
Die (hier grün dargestellten) Senkrechten vom Inkreismittelpunkt (M) auf die vier Seiten zerlegen das Tangentenviereck in vier Drachenvierecke (mit grau gezeichneten Symmetrieachsen).
In einem Tangentenviereck ist die Summe zweier gegenüberliegender Seiten (z. B. a und c) gleich der Summe der anderen beiden Seiten (b und d). Es gilt also
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Ein Tangentenviereck ist ein Viereck mit einem Inkreis.
Ein Sehnenviereck ist ein Viereck, dessen Eckpunkte auf einem Kreis liegen, dem Umkreis des Vierecks. Folglich sind alle Seiten des Sehnenvierecks Sehnen des Umkreises. Üblicherweise meint man mit Sehnenviereck ein nicht überschlagenes Sehnenviereck, dieses ist notwendigerweise konvex.
1.) und sind gleich lang, nach Eigenschaften eines Parallleogramms. (Übung BM1767; SATZ: Wenn ein konvexes Viereck ein Parallelogramm ist, dann sind in diesem Viereck jeweils die Gegenseiten gleich lang.)
2.) und sind gleich groß als Scheitelwinkel.
3.) und sind gleich groß als Stufenwinkel.
4.) und sind gleich groß als Stufenwinkel.
Nach Kongrunzsatz (wsw) ist . Also gilt insbesondere . Analog erhalten wir für die anderen Seiten .
Bei einem regulären Sechseck, das wir hier betrachten, sind alle Innenwinkel gleich groß.
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Bild 9
Es reicht also die Größe eines Innenwinkels zu kennen, um die Summe der Innenwinkel zu ermitteln.
Wir verbinden die gegenüberliegenden Ecken des Sechsecks mit Geraden. In Bild 9 ist erst mal nur eine Verbindungsgerade der gegenüberliegenden Eckpunkte eingetragen.
Die drei Geraden, die die jeweils gegenüberliegenden Eckpunkte des Sechsecks verbinden, schneiden sich in einem Punkt. Dieser Schnittpunkt hat dem gleichen Abstand zu allen 6 Eckpunkten. Das wird nochmals durch den Umkreis veranschaulicht, der durch alle sechs Eckpunkte geht und als Mittelpunkt hat. Die Entfernung von zu den Eckpunkten entspricht den Radius des Umkreises. Die Stecken von zu den jeweiligen Eckpunkten des Sechsecks sind also gelich lang. Folglich sind diese Dreiecke sind nicht nur alle identisch, sondern es sind auch alle gleichschenklige Dreiecke, denn es gehen jeweils zwei Seiten vom Mittelpunkt des Sechsecks zu den Außenecken des Sechsecks
Jetzt packen wir die Erkenntnisse aus den beiden vorherigen Abbildungen zusammen.
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Bild 14
Wir haben also sechs gleichschenklige Dreiecke, mit zwei kongruenten Winkeln und wir wissen, dass der dritte Winkel in diesen Dreieck jeweils 60° groß ist.
Ein reguläres Sechseck lässt sich als Konstruktion mit Zirkel und Lineal aus einem Kreis darstellen, indem der Radius des Kreises sechsmal auf dem Kreisrand abgetragen wird . Die erhaltenen Punkte sind die Ecken des Sechsecks.
Weil, wie wir gerade in Übung BM1799 gezeigt hatten, das Sechseck in sechs gleichseitige Dreieck zerlegt werden kann. Bei diesen ist die Strecke vom Mittelpunkt des Sechsecks bis zur Außenecke des Sechsecks genauso lang, wie eine Außenseite des Sechsecks. Da es genau sechs Außenseiten gibt, können wir deren Länge mit dem Radius vom Umkeis des Sechsecks abtragen.
Alternativ genügt nach Euklid das zweimalige Abtragen auf dem Kreisrand. Die fehlenden Ecken können dann über die Geraden durch den Mittelpunkt des Umkreises und die bereits bekannten Ecken konstruiert werden.